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Zu Fuß zur Schule

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01.08.22, 13:25 Zu Fuß zur Schule! – Landesverkehrswacht Nordrhein-Westfalen e.V
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Dass Kinder zu Fuß zur Schule gehen, ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Damit sich das ändern kann, sind die Schulen mit ihren LehrerInnen, die Eltern, Kinder und Kommunen gefragt. Gefragt ist ein Miteinander der Beteiligten. Wie motiviere ich Kinder, dass sie zu Fuß zur Schule kommen? Wie richte ich eine Elternhaltestelle ein? Wie organisiere ich einen funktionierenden Walking Bus?
Auf dieser Seite sind interne wie externe Informationen, Angebote und Ideen zusammengestellt, wie der Fußverkehr zur Schule gefördert werden kann. Immer mehr Kinder werden mit dem Auto zur Schule gefahren. Genaue Zahlen, wie viele es sind, gibt es für NRW nicht, aber wer sich als

PRIVAT: ZU FUSS ZUR SCHULE!
Es gibt viele Gründe, warum Kinder zu Fuß zur Schule gehen sollten. Zu Fuß zur Schule? Wo liegen die Probleme? Vor vielen Schulen herrscht morgens Verkehrschaos – Grund:

Erwachsener den Autoverkehr zu seiner eigenen Schulzeit und heute vor Augen führt, sieht den Unterschied.
Eine repräsentative Umfrage vom Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag vom CosmosDirect für ganz Deutschland aus dem Jahr 2018 hat ergeben, dass 43 Prozent der deutschen Grundschüler zu Fuß zur Schule gehen, 20 Prozent mit dem Auto gefahren werden, 17 Prozent den Bus nehmen und 10 Prozent mit dem Fahrrad oder dem Roller fahren.
„Diese Zahlen stimmen in etwa mit unseren Erfahrungen überein, wobei es hier auch große Unterschiede zwischen Städten und Dörfern gibt“, sagt Katrin Grastat, Beiratsmitglied der LVW NRW. „Die Eltern wollen ihren Kindern etwas Gutes tun, indem sie sie bringen. Dabei kann man als Beifahrer nicht lernen, wie man sich sicher im Verkehr verhält. Gleichzeitig birgt der PKW-Verkehr vor den Schulen Risiken für zu Fuß gehenden Schüler“, führt Grastat aus. Nur Kinder, die sich im Straßenverkehr bewegen, lernen diesen auch kennen. „Auf dem Rücksitz eines Autos ist das nicht möglich“, so Grastat. Auch die Bewegung, die die Kinder durch den gelaufenen Schulweg haben, ist nicht zu unterschätzen – diese tut dem Körper gut und stärkt zudem das Konzentrationsvermögen. Untersuchungen bei Schulkindern zeigen, dass diese zunehmend unter Bewegungsmangel leiden (Quelle: Jonas Finger et al. (2018): Körperliche Aktivität von Kindern und Jugendlichen in Deutschland).
Die von der Polizei erfassten Schulwegunfälle haben sich während der Corona-Pandemie stark dezimiert. Lag sie für Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren in NRW vor 2020 viele Jahre knapp über 1.000, hat sie sich im Jahr 2020 auf 377 minimiert. Zu Tode kam 2020 kein Kind. Im Jahr 2021, in dem es einen langen Lockdown zu Beginn des Jahres gab, sank die Zahl erneut deutlich. So erfasste die Polizei in NRW 291 Schulwegunfälle. Ein Kind kam bei einem solchen ums Leben.

Lösungsansätze

Ob Kinder zu Fuß zur Schule gehen, hängt von verschiedenen Faktoren ab – von der individuellen Entscheidung bis zum gemeinsamen Handeln. Es gibt viele Lösungsansätze und Ideen, um den Prozentsatz der zu Fuß gehenden Kinder zu erhöhen. Auf dieser Seite stellen wir Beispiele vor, was die Schulen in Kooperation mit Eltern, Kindern wie auch Kommunen tun können. Es gilt, dass es nicht den einen richtigen Weg gibt. Die Voraussetzungen – von der Lage der Schule bis hin zu baulichen Aspekten – können sehr unterschiedlich sein. Allerdings: Je breiter der Lösungsansatz ist, je überzeugter alle Involvierten sind, desto eher kann davon ausgegangen werden, dass wieder mehr Kinder zu Fuß zur Schule gehen. Neben dem individuellen Gang zur Schule, der gefördert werden kann, sind die Elternhaltestelle wie auch der Walking Bus / Laufbus – also das gemeinsame Gehen zur Schule – Lösungsansätze, die an immer mehr Schulen eingesetzt werden.

Individueller Gang zur Schule:

Experten empfehlen, den Schulweg zu Fuß zurückzulegen. Besonders für jüngere Schüler ist es wichtig, da sie auf diesem Weg lernen, sich im Straßenverkehr zurecht zu finden. Zudem gilt für alle Schüler, dass Bewegung vor dem Schulstart die Konzentration fördert. Auch das Fahrrad oder der Roller können für den individuell zurückgelegten Schulweg genutzt werden.

Elternhaltestelle:

Es gibt unterschiedliche Gründe, warum Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht werden (müssen). Da sich daran – zumindest in einigen Fällen – auch nichts ändern lassen wird, können Elternhaltestellen das Problem des Elterntaxiverkehrs vor Schulen minimieren. Diese Elternhaltestellen befinden sich optimalerweise in einigen 100 Metern Entfernung von der Schule entfernt und sind so angelegt, dass die dort anhaltenden PKW keine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer darstellen und die Kinder sicher zur Schule kommen können. Mehr allgemeine Infos zur Elternhaltestelle gibt es auf der Seite der Landesverkehrswacht.

Walking Bus / Laufbus:

Der Walking Bus / Laufbus findet immer mehr Zuspruch. Oft entsteht er auf Initiative von Eltern. Kinder, die den selben Schulweg haben, laufen gemeinsam zur Schule. An festen „Haltestellen“ warten sie auf die Kinder, die schon früher losgegangen sind. Der Walking Bus startet an der ersten Haltestelle und endet an der Schule. An den Haltestellen werden nach und nach die Kinder „eingesammelt“. Der Walking Bus wird idealerweise von Erwachsenen begleitet. Eltern werden dennoch entlastet, da nicht jeder jeden Tag mitgehen muss. Der Walking Bus kann je nach örtlicher Begebenheit individuell angepasst werden und kostet in seiner Einrichtung nicht viel. Es können spezielle „Haltestellen“ eingerichtet und ausgeschildert werden, das kann individuell gehandhabt werden. Mehr allgemeine Infos zum Walkings Bus gibt es auf der Homepage der Landesverkehrswacht.

Hier finden Sie Materialien, Infobroschüren und Tipps, die sich sehr umfassend mit der Thematik befassen:

Der ADAC bietet die Broschüre „Das Elterntaxi an Grundschulen“ an, in der es auch um die Wirksamkeit von Elternhaltestellen geht. Die Broschüre soll als Leitfaden für die Praxis dienen, beinhaltet Checklisten und Projektschritte für Elternhaltestellen wie auch Beispiele aus der Praxis. Thematisiert werden unter anderem der Hol- und Bringverkehr aus Schul- und Elternsicht und die Wirksamkeit der Elternhaltestellen:

https://res.cloudinary.com/adacde/image/upload/v1573038478/ADACeV/KOR/Text/PDF/elterntaxi-an-grundschulen-adac-bro_doxdcu.pdf

Ebenfalls vom ADAC ist ein Filmbeitrag, der Eltern die Elternhaltestelle
erklärt: https://www.youtube.com/watch?v=KDiOIIRQppk

 

Umfassende Informationen zum Thema Mobilitätsbildung in der Grundschule und der Einbindung der Eltern durch die Schule gibt Mobilitätsberater Philipp Spitta auf seiner Homepage. Auf unseren Unterseiten werden an gegebenen Stellen Links zu konkreten Themen und Hilfestellungen gegeben. Wer sich für das Thema Mobilitätsbildung umfassend interessiert, kann sich auf dieser Seite umfassend informieren. Sein Buch „Praxisbuch Mobilitätsbildung“ (Link) wird hier ebenfalls vorgestellt.

Die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen hat unter dem Titel „Elterntaxis – Was tun gegen dicke Luft vor der Schule“ Infos und Materialien für Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen zusammengestellt. Neben ausführlichen Informationen darüber, welche Folgen Elterntaxis für die Verkehrssicherheit auf dem Schulweg und auch für das Klima haben, welche Möglichkeiten es gibt andere Handlungswege aufzuzeigen, werden in dieser auch Arbeitsblätter und Kopiervorlagen
für Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Klassen gezeigt, die gut als Vorlage für eigene Aktionen dienen können.
https://www.klimaschutzniedersachsen.de/_downloads/Broschueren/BR_Elterntaxis_2019_Web_0.pdf

 

Auf unseren Unterseiten finden Sie Informationen, was eine Schule tun kann
mit Blick auf …
… die Eltern
… Schulgemeinschaft / das Kollegium
… die Kinder
… die Kommune

PRIVAT: WIE ERREICHE ICH DIE ELTERN?

Nehmen Sie die Eltern mit – bei Ihrem Einsatz gegen Elterntaxis. Entwickeln Sie gemeinsam Alternativen. Eltern können den Walking Bus mit organisieren oder als  Elternvertretung für das Zufußgehen werben. Die Eltern kennen zudem den Schulweg ihrer Kinder am besten und können bei der Schulwegplanung auf Gefahrenstellen hinweisen. Auch besteht die Möglichkeit, dass Erwachsene (Eltern, Großeltern) als Verkehrshelfer aktiv werden. Die Schulleitung und das Kollegium sollten sich Gedanken machen, wie am besten erreicht werden kann, dass Kinder zu Fuß zur Schule kommen. Da jede Schule andere Voraussetzungen hat, sind stets individuelle Lösungen gefragt. Zu bedenken gilt beispielsweise auch: Wenn ich einen Walking Bus installiere, sind jeden Tag Menschen gefragt, die diesen begleiten. Wird eine Elternhaltestelle eingerichtet, habe ich nach der Einrichtung keine Arbeit mehr, habe aber im Zweifel immer noch zu viele Eltern, die ihre Kinder mit
dem Auto bringen. Ernsthaft sollte auch auf Anregungen von Eltern eingegangen werden. Sprechen Sie das Thema sicherer Fußweg zur Schule auf den Elternabenden an. Sie können sich auch Verkehrssicherheitsberater der Polizei als Unterstützung mit ins Boot holen. Appellieren Sie gemeinsam, die Kinder nicht mit dem Auto zur Schule zu bringen. Nennen Sie die Vorteile des Zufußgehens. Der erste Elternabend reicht dafür in der Regeln nicht aus, nehmen Sie das Thema immer wieder mit auf die  Agenda bei Elternabenden, berichten sie dort auch, was sie mit den Kindern zu diesem Thema besprochen haben bzw. planen. Nutzen Sie vorhandene Materialien (siehe unten) oder stellen Sie Materialien zu dem Thema zusammen, die sie den Eltern mitgeben können. Tipp: Solche Materialien können Sie Eltern direkt oder etwa in Form einer Rundmail in bzw. an die Hand geben.

Was gibt es für Angebote und Ideen – und wie kann ich diese nutzen, um Eltern mit einzubeziehen? Ratgeber und Infomaterial:

Es gibt verschiedene Elternratgeber, auf die Sie zurückgreifen können. Auch gibt es informative Filme, die Eltern ansprechen.

• Da gibt es beispielsweise den Elternflyer „Sicher zur Schule“ der LVW NRW, der für Kindergärten gedacht ist, aber auch noch für Eltern von Erstklässlern gute Kurzinformationen zum sicheren Schulweg gibt. Den Flyer gibt es in den Sprachen Arabisch, Bulgarisch, Farsi, Türkisch, Rumänisch und Ukrainisch und kann auf der Seite der Landesverkehrswachtheruntergeladen werden bzw. die Inhalte
auch direkt gelesen werden. Der Flyer kann auch noch gut zu Beginn der Schulzeit genutzt werden: Flyer „Sicher zur Schule“

Flyer „Sicher zur Schule“

• Infobriefe, um bei den Eltern für den Schulweg zu Fuß zu werben, gibt es auf der Homepage von Mobilitätsberater Philipp Spitta. In diesen wird erklärt, wie Kinder den
Verkehr wahrnehmen, worauf bei der Wahl des Schulwegs geachtet werden soll und wie dieser mit den Kinder geübt werden kann. Neben diesen Infobriefen stellt Philipp Spitta auch Musterbriefe zur Verfügung, die Schulen an die Eltern verteilen können. Die Vorlage können Sie sich hier herunterladen: Elternbriefe_Philipp Spitta

• Der ACE Auto Club Europa e. V. bietet übersichtliche Informationen zum individuellen Gang zur Schule an. Es wird erläutert, warum es für Kinder wichtig ist eigene Erfahrungen im Straßenverkehr zu sammeln und welche Gefahren es auch für Kinder gibt, die mit dem Auto gebracht werden – beispielsweise beim Ein- und Aussteigen.
https://presse.ace.de/pressemitteilungen/presse-detail/news/sicher-zurschule-trugschluss-elterntaxi/

• Ebenfalls vom ACE stammt der informative Filmbeitrag „Sicher zur Schule: Trugschluss Elterntaxi“. Zu Wort kommen die Polizei, Lehrer
und Eltern: https://www.youtube.com/watch?v=WQFTNxWFAA

Teilnahme an bundesweiten Aktionen:

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) und das Deutsche Kinderhilfswerk führen einmal im Jahr Aktionstage „Zu Fuß zur Schule“ durch. Die Aktionstage 2022 finden vom 19. September bis 30. September statt. Eltern, Lehrer, Erzieher und die Kindergarten- und Schulkinder sind in dieser Zeit dazu aufgerufen, zur Schule oder zum
Kindergarten zu laufen, radeln oder rollern. Die Aktionstage werden von Prominenten unterstützt. Für die Teilnehmenden gibt es Materialien und die besten Aktionen / Ideen werden am Ende ausgezeichnet. Jährlich nehmen bundesweit zehntausende Menschen an den Aktionstagen teil. Ausführliche Informationen gibt es hier:
https://www.zu-fuss-zur-schule.de/ „Kindermeilen“ heißt eine Aktion des Klima-Bündnis, die seit 2002 läuft. Bei dieser sammeln jedes Jahr Tausende von Kindergarten- und Schulkindern in einer Aktionswoche oder einem frei gewählten Zeitraum „grüne Meilen“ für das Weltklima. Mehr Hintergrundinfos und wie genau die
Aktion funktioniert und wo man sich anmelden kann finden sich hier: http://www.kindermeilen.de/

Elternhaltestelle:

Wenn Sie als Schule / Schulgemeinschaft eine Elternhaltestelle einrichten wollen, geht dies nur mit Zustimmung der Kommune – und natürlich mit Eltern, die das Projekt unterstützen. Anbei einige Hilfestellungen, um Eltern, die nicht auf das Auto verzichten können, zu überzeugen, Elternhaltestellen zu nutzen.

• Ein Filmbeitrag erklärt Eltern die Elternhaltestelle:
https://www.adac.de/verkehr/verkehrssicherheit/kindersicherheit/schulweg/elterntaxihol-bringzonen
• Wer mit Zahlen überzeugen will, kann sich auf Umfragen aus einem
Pilotprojekt vom ADAC berufen: https://assets.adac.de/image/upload/v1643120022/ADACeV/KOR/Text/PDF/elterntaxi-an-grundschulen-adac-bro_doxdcu.pdf (auf Seite 14)

Walking Bus:

Hier finden Sie als Schule ausführliche Infos und Vorlagen (Einladung Elternabend, etc.) für Eltern, die einen Laufbus einrichten möchten:
https://www.vcd.org/artikel/vcd-laufbuszusammen-sicher-zur-schule-gehen/

Anregungen und Informationen für Eltern zur „Schulwegsicherung mit dem Walking-Bus“ hat der Rhein-Sieg-Kreis als Flyer herausgegeben. Dieser kann gut als Vorlage genutzt werden: https://www.rhein-siegkreis.de/vv/ressourcen/medien/downloads/Dezernat_5/Amt_36_-_Strassenverkehrsamt/fly-walking-bus.pdf
Auch gibt es Vorlagen für Musterbriefe:
Der ADAC bietet Schulen an, die Eltern für den Laufbus zu begeistern. Es gibt ein Schreiben für Eltern, in dem die Nachfrage und ein möglicher Einsatz abgefragt  werden: https://verkehrshelden.com/fileadmin/user_upload/Elternbrief_Laufbus.pdf
Einen Musterbriefe für den Versand an Eltern zum Thema Walking Bus stellt Mobilitätsberater Philipp Spitta auf seiner Homepage bereit:: Walking Bus_Philipp Spitta

Tägliche Mitarbeit der Eltern:

Eltern können sich im Rahmen des soeben beschriebenes Walking Bus / Laufbus engagieren und diesen begleiten. Eltern können auch als Verkehrshelfer bzw. Schulbusbegleitung aktiv werden. Mehr Infos finden Sie dazu hier

https://www.landesverkehrswacht-nrw.de/unsere-themen/furschuler/schulerlotsen-und-schulbusbegleitung/

Banner für das Schulumfeld:

In vielen Städten hängen in der Nähe von Grundschulen Banner, die Werbung für das Zufußgehen machen. Anbei ein Beispiel aus dem Kreis Mettmann.

Kinder mit einbinden:

Im Kapitel Kinder werden einzelne Maßnahmen aufgeführt, wie diese für den Schulweg zu Fuß sensibilisiert werden können. Sie können zu Hause gute Botschafter für die Sache werden/sein.

PRIVAT: WIE ERREICHE ICH DIE KINDER?

Es sind die Kinder, um die es bei der ganzen Sache geht. Sie sind es, die zu Fuß zur Schule gehen sollen. Bewegung tut gut und fördert die Konzentrationsfähigkeit. Die
Kinder sind es, die dadurch sicheres Verhalten im Straßenverkehr lernen. Sie sind es aber auch, die positiv auf die Eltern einwirken können, um eben nicht mehr mit dem Auto zur Schule gebracht zu werden. Um den Kindern die Thematik mit ihren ganzen Facetten näher zu bringen, reicht nicht eine Schulstunde aus. Sie müssen an die  Hand genommen werden. Die meisten Erstklässler hatten schon Verkehrserziehung in den Kindertagesstätten, auf dieser kann aufgebaut werden. Wie verhalte ich mich
richtig im Verkehr? Warum ist es so gut für mich, wenn ich zu Fuß zur Schule gehe? Es gibt Programme und Spiele, mit denen Kindern Spaß am Zufußgehen
bekommen.

Wie erreiche ich die Kinder? Spiele für den Unterricht:

Die Landesverkehrswacht Niedersachen hat das Spiel „Die supergeheime Bannzone“ auf den Markt gebracht. Es richtet sich an Kinder der Klassen 2 bis 4 und fordert diese mit Spiel und Freude zur nachhaltigen und aktiven Mobilität auf. Zentrales Element des Spiels ist ein fiktiver Bannkreis, der ca. 250 Meter um die Schule gezogen wird. An den Eingängen ist jeweils das Bannzonen-Kreidezeichen auf dem Boden angebracht. Innerhalb des Bannkreises bewegen sich die Kinder möglichst zu Fuß. Das Spiel eignet sich ideal für Klassenverbände und ist ab sofort auch über die Landesverkehrswacht NRW erhältlich:
https://www.landesverkehrswacht.de/projekte-kampagnen/artikel-detail/diesupergeheime-bannzone-unser-innovatives-verkehrssicherheitsprojekt/

Das Zukunftsnetzwerk Mobilität hat mit den „Verkehrszähmern“ ein ganzheitliches Schulwegkonzept für Grundschulen entwickelt. Ziel ist, dass wieder mehr Kinder zu Fuß zur Schule gehen. Spielerisch lernen die Kinder dabei selbstständig, sicher und eigenverantwortlich mobil zu sein. Beim Verkehrszähmer-Konzept sammeln die Kinder täglich mit der ganzen Klasse Zaubersterne, wenn sie zu Fuß (oder mit dem Rad oder Roller) zur Schule gekommen sind. Hat die Klasse zusammen eine zuvor verabredete Summe an Zaubersternen zusammengetragen, werden diese für eine extra Spielstunde, einen gemeinsam angeschauten Film oder andere Aktivitäten
eingelöst. Die Kinder werden so motiviert, zu Fuß zu kommen. Natürlich dürfen auch die Kinder einen Zauberstern beitragen, die zu Fuß von der etwas weiter entfernten Elternhaltestelle gelaufen sind.
https://www.zukunftsnetzmobilitaet.nrw.de/media/2021/8/2/d8cf0eae2f2661b21cece3eec05ab6b5/znmverkehrszaehmer-leitfaden___5fa8ea49785bb.pdf

Alternativen zum individuellen Schulweg fördern:

Elternhaltestelle

Wird eine Elternhaltestelle eingerichtet, sollten die Kinder mit eingebunden werden. Werden in einer Klasse beispielsweise Spiele (s.o.) eingesetzt, bei denen für das Zufußgehen Punkte verteilt werden, ist die Motivation an einer Elternhaltestelle anstatt direkt vor der Schule auszusteigen größer. Mehr Informationen zur  Elternhaltestelle gibt es hier (Link zur Seite „Für Eltern / Elternhaltestelle)

Walking Bus

Der ADAC stellt ein Plakat zur Verfügung, in dem die Kinder die zu Fuß gelaufenen Kilometer eintragen können. Das fördert die Motivation jedes einzelnen Kindes dort etwas eintragen zu können. Auch kann sich hier jedes einzelne Kinde für den Klassenverband stark machen, indem es mit Kilometer sammelt:
https://verkehrshelden.com/artikel/kitaschule/laufbus

Sonstiges:

Ein kleines, virtuelles Spiel, um Kinder – auch außerhalb der Schulzeit – für den sicheren Schulweg zu sensibilisieren bietet die ADAC-Stiftung an: https://verkehrshelden.com/artikel/kids/game Die ADAC-Stiftung hat ein digitales Pixi-Buch zum Thema „Sicher zur Schule mit Frieda und Felix“
herausgegeben, hervorgehoben wird der Walking Bus:
https://verkehrshelden.com/artikel/kids/pixi-wissen-sicherzur-schule

PRIVAT: KOLLEGIUM /SCHULGEMEINSCHAFT

Den Schulweg zu Fuß bewerben? Eine Elternhaltestelle einrichten? Den Walking Bus organisieren? Wichtig ist, dass alle mit eingebunden werden. Neben den Eltern gehören natürlich auch das Kollegium und die Erzieher aus dem Offenen Ganztag dazu. Diese beiden Gruppen sind es, die mit den Kindern das Thema aufgreifen können, aber auch ganz nah an den Eltern sind. Es ist wichtig, dass das Thema immer wieder in allen Klassen angesprochen wird. Das Thema sicherer Schulweg kann auch im Unterricht, bei Projekten, Schulfesten und Veranstaltungen aufgegriffen bzw. in den Schulregeln, die es inzwischen an fast allen Schulen gibt, aufgenommen werden. In den Klassenverbänden können verschiedene Programme bzw. Spiele zur Anwendung kommen, die den Kindern Lust und Spaß am Zufußgehen machen.

Ideen und Anregungen für das Kollegium und die Schulgemeinschaft
Individueller Gang zur Schule

Das Zukunftsnetzwerk Mobilität hat mit den „Verkehrszähmern“ ein ganzheitliches Schulwegkonzept für Grundschulen entwickelt. Ziel ist, dass wieder mehr Kinder zu Fuß zur Schule gehen. Spielerisch lernen die Kinder dabei selbstständig, sicher und eigenverantwortlich mobil zu sein.
https://www.zukunftsnetzmobilitaet.nrw.de/media/2021/8/2/d8cf0eae2f2661b21cece3eec05ab6b5/znmverkehrszaehmer-leitfaden___5fa8ea49785bb.pdf
Tipps für den Unterricht für Lehrer gibt es in dem Praxisbuch Mobilitätsbildung von Philipp Spitta. In zahlreichen Unterrichtsbeispielen für die Primar- und Sekundarstufe werden in diesem handlungs- und schülerorientierte Unterrichtsvorschläge angeboten. Das Praxisbuch Mobilitätsbildung wendet sich an Lehrkräfte der Klassenstufen eins bis sechs sowie an Studierende und Lehramtsanwärter*innen in der Ausbildung. Das Buch ist hier erhältlich: Praxisbuch Mobilitätsbildung

Material:

Die Landesverkehrswacht Niedersachen hat das Spiel „Die supergeheime Bannzone“ auf dem Markt. Es richtet sich an Kinder der Klassen 2 bis 4 und fordert diese mit Spiel und Freude zur nachhaltigen und aktiven Mobilität auf. Zentrales Element des Spiels ist ein fiktiver Bannkreis, der ca. 250 Meter um die Schule gezogen wird. An den Eingängen ist jeweils das Bannzonen- Kreidezeichen auf dem Boden angebracht. Innerhalb des Bannkreises bewegen sich die Kinder möglichst zu Fuß. Ideal für Klassenverbände:
https://www.landesverkehrswacht.de/projekte-kampagnen/artikel-detail/diesupergeheime-bannzone-unser-innovatives-verkehrssicherheitsprojekt/
Banner sind eine Möglichkeit, um Botschaften großflächig zu transportieren. Die Landesverkehrswacht Rheinland-Pfalz hat einen Banner für die Schulen
gestaltet. Die Landesverkehrswacht NRW bietet ab xxx ähnliche Banner an, die unter xx xxx bestellbar sind / vormerken Der Elternflyer „Sicher zur Schule“ der LVW NRW ist ursprünglich für Eltern von Kindergartenkindern gedacht, eignet sich aber auch hervorragend für Eltern von Erstklässlern. Er gibt gute Kurzinformationen zum sicheren Schulweg. Den Flyer gibt es in den Sprachen Arabisch, Bulgarisch, Farsi, Türkisch, Rumänisch und Ukrainisch und kann auf der Seite der Landesverkehrswacht heruntergeladen werden bzw. die Inhalte auch direkt gelesen werden. Der Flyer kann auch noch gut zu Beginn der Schulzeit genutzt werden: Flyer „Sicher zur Schule“ (Link) Die Landesverkehrswacht bietet kostenfrei eine Schildvorlage zur Ausweisung einer Elternhaltestelle an. Diese ist erhältlich auf Anfrage
unter Tel.: 0211/302003-17 oder presse@lvwnrw.de. Die Kosten des Schilderdrucks werden nicht übernommen. Ein Kooperationspartner der LVW NRW
bietet die Schilder auch komplett mit Halterung zu einem günstigen Preis an. Mehr allgemeine Infos zur Elternhaltestelle gibt es auf der Seite der Landesverkehrswacht.
Der ADAC stellt eine kostenlose Schildvorlage für den Laufbus zur Verfügung, die auf eigene Kosten gedruckt werden können:
https://verkehrshelden.com/fileadmin/user_upload/ADAC-Stiftung-Laufbusschild_neu.pdf
Auf der Homepage der Landesverkehrswacht steht ein Handlungsleitfaden, wie bei der Einrichtung eines Walking Bus am besten vorgegangen wird.
Herausgeber ist das Land NRW:

https://www.landesverkehrswacht-nrw.de/wpcontent/uploads/2020/08/Walkingbus_Handlungsleitfaden.pdf

PRIVAT: WIE SPRECHE ICH KOMMUNEN / KREISE AN?

Kommunen sind ein wichtiger Ansprechpartner, wenn es um Probleme der Infrastruktur geht – sei es rund um die Schule oder auch auf dem Schulweg (z.B. 30er-Zone, Zebrastreifen). Die Kommune kann zudem die Einrichtung einer Elternhaltestelle unterstützen bzw. muss mit Blick auf die Standortwahl und Ausweisung eingebunden werden, sobald diese eingerichtet wird. Viele Kommunen verfügen heute zudem über Social Media-Kanäle, in denen das Thema sicherer Fußweg zur Schule thematisiert werden kann. Hier bedarf es zu einem guten Kontakt zu den zuständigen Ansprechpartnern in der Stadt / Kreis. In vielen Kommunen gibt es inzwischen auch den Bereich Mobilitätsmanagement.

Was kann gemacht werden?

In den Jahren 2017 bis 2019 wurde im Kreis Gütersloh Projekt „Lass(t) uns laufen – Weniger Elterntaxis an meiner Schule statt“ durchgeführt. Bei dem Projekt wurde das Schulwegkonzept „Verkehrszähmer“ wie der Einrichtung von Elternhaltestellen der Autoverkehr vor Schulen gemindert werden. Alle Beteiligten wurden in das  Projekt mit einbezogen und direkt angesprochen. Eine genaue Beschreibung des umfassenden Projekts inkl. Evaluierung findet sich hier:
https://www.kreis-guetersloh.de/themen/energie-klima/klimabildung/lass-t-uns-laufen-weniger-elterntaxis-an-meinerschule/19-06-24-projektarbeit-evaluierung-und-monitoring-des-projektes-lasst-und-laufen-sicher.pdf?cid=iyy

Einige Schritte sind zur Einrichtung eines Walking Bus nötig. Was eine Kommune tun kann, beschreibt das Zukunftsnetzwerk Mobilität NRW hier:
https://www.zukunftsnetz-mobilitaet.nrw.de/media/2021/8/2/95361bd77ab0de9d4156ea389ee26586/2020-kurzgesagtwalking-bus___5fd08f5368ac5.pdf

Ob der individuelle Ganz zur Schule, die Einrichtung einer Elternhaltestelle oder eines Laufbusses wie auch der
Schulwegplan sind Themen in einem Praxisleitfaden für Kommunen zur Unterstützung von Kommunen, der von der
Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern herausgegeben wurde:
https://www.lra-ebe.de/dox/media.aspx?
data=VYVm1SOjJ2pz0%2BX5DzMS1vku7jerVvLUagMhJrQ62YH%2FWrwmul5DXOIXweFlssMP9oCBiG7UAmp%2F0LdWUAey4HDFS

Wer motivieren möchte zu Fuß zu gehen, sollte die sichersten Wege zur Schule kennen und kommunizieren. Hier gibt es Tipps, wie Schulwegpläne erstellt werden können – auch für Lehrer und Polizei interessant, je nachdem wer die Pläne erstellt:
https://www.bast.de/DE/Publikationen/Medien/Schulweg/Schulweg-hidden_node.html
Die kommunalen Polizeidienststellen mit ihren Verkehrssicherheitsberatern ist in Sachen Verkehrssicherheit und – prävention ein guter Ansprechpartner. Mobile Geschwindigkeitsdisplays sind schon in einigen Städten / Kreisen im Einsatz. Sie können kurzfristig und vorübergehend an schutzwürdigen Bereichen – wie in der Nähe einer Schule – eingesetzt werden. Die Autofahrer werden in den meisten Fällen über einen lachenden oder traurigen Smiley darüber informiert, ob sie zu schnell gefahren sind oder die gefahrene Geschwindigkeit im grünen Bereich liegt. In den kommenden Monaten werden in NRW weitere xx dieser Geschwindigkeitsdisplays an die lokalen Verkehrswachten übergeben. Auf der Seite der Landesverkehrswacht finden Sie Verkehrswachten, die solche Geräte verleihen: Link

In einigen Kommunen in NRW werden in den kommenden Monaten Ampelschilder aufgehängt, die Standorte werden von den lokalen Verkehrswachten gemeinsam mit
den Kommunen besprochen. Wenn Sie als Schule Interesse haben, dass diese Schilder in der Nähe ihrer Einrichtung aufgehängt werden, fragen Sie gerne bei Ihrer
Verkehrswacht vor Ort nach, ob sie sich an diesem Projekt beteiligt. Wünsche werden gerne entgegengenommen. Eine Liste aller Verkehrswachten in NRW finden Sie hier: Verkehrswachten NRW.

© 2022 LANDESVERKEHRSWACHT NRW

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